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Mi, 19.01.05, 03 h: Schockwelle durch, Polarlichtchancen aber nur mäßig - hier ist es gerade klar!
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Polarlicht über Aschaffenburg am 07.11.2004


Polarlicht über Aschaffenburg - © 2004 by Udo Langenohl, Aschaffenburg

Dieses prächtige Polarlichtbild entstand beim letzten, großen geomagnetischen Sturm, am Sonntag, den 07.11.2004 abends um 22:22 Uhr MEZ über Aschaffenburg. Schön zu sehen ist der für unsere Breiten typische, rötliche Schimmer mit Beamern über der horizontnahen, grünlichen Aufhellung, die Polarlichter in nördlicheren Breiten hervorzurufen pflegen. Die dunkleren Strukturen rühren von Wolken her, die vor dem Polarlicht stehen. - Die Belichtungszeit der Aufnahme betrug 12 Sekunden.


WELTRAUMWETTERBERICHT

Schockwelle des X-Flares foppte Polarlichtfans: Zu früh, zu schwach und zu schnell wieder vorbei!

Solarer Röntgenstatus: Röntgenaktivität
Geomagnetisches Feld: Geomagnetischer Status


Stand 19.01.,03 Uhr MEZ: Die von Polarlichtfans sehnlichst erwartete Schockfront des X-Class-Flares von Montagfrüh hat die Erde mit großer Wahrscheinlichkeit bereits am Dienstagmorgen nahezu unbemerkt passiert. Weil zu diesem Zeitpunkt der vorausgegangene geomagnetische Sturm noch voll im Gange war, schrieben selbst Experten den vorübergehenden Anstieg einiger Parameter des Sonnenwinds noch den Auswirkungen der vorherigen M-Flares zu. Obwohl der Sonnenwind derzeit noch eine sehr hohe Geschwindigkeit aufweist, muss wohl davon ausgegangen werden, dass kein spektakulärer Nachschlag mehr folgen wird, denn für die erwarteten, hellen Polarlichter ist die Teilchendichte zu gering und auch die Ausrichtung des Erdmagnetfelds weist nicht die erforderliche südliche Komponente auf.

Monitor der Röntgen-Ausbrüche auf der Sonne


Monitor der solaren Röntgen-Ausbrüche - © 2004 by n3kl.org - zur Ansicht des aktuellen Monitors Bild bitte anklicken

Dieser NOAA-Monitor zeigt schön den Verlauf der solaren Röntgenaktivität der vergangenen Tage. Gut zu sehen sind die starken M-Class-Flares von Freitag (links im Bild), der X-Flare vom Samstag und nach 2 weiteren, moderaten M-Flares in der vergangenen Nacht zuletzt auch der jüngste X-Flare von Montagmorgen, - der bisher stärkste Ausbruch aus der Sonnenfleckengruppe "720".

Zwar bestehen, aufgrund einer mit nahezu 1000km/s sehr hohen Sonnenwindgeschwindigkeit, weiterhin Chancen doch noch Polarlichter sehen zu können, doch muss hierfür das IMF (siehe Grafik) erst noch eine südliche Komponente bekommen, so dass dessen Pfeilspitze in den roten Bereich wandert. Sollte sie dies in den nächsten Stunden tun, so dürfte zumindest im Norden Deutschlands nochmals Polarlicht zu sehen sein. - Da die Sonnenfleckengruppe 10720 jetzt eine sehr weit westliche Position auf der Sonne erreicht hat, sind weitere Massenauswürfe nicht mehr genügend auf die Erde ausgerichtet. Daher wird sich das Weltraumwetter in den kommenden Tagen wieder beruhigen und die Chancen auf Polarlichter werden ab Mittwoch wieder stark zurückgehen.

Die Aussichten: Mittwochfrüh vor allem im nördlichen Mitteleuropa noch Chancen für zeitweiliges Polarlicht! In der Nacht zum Donnerstag nur noch geringe und ab Donnerstag keine Chancen auf Aurora-Erscheinungen mehr.

Hinweis: Dieser Weltraumwetterbericht wurde am 19.01.2005, um 03:00 h MEZ aktualisiert. - Die Aussagen beruhen auf fundierten Amateur-Interpretationen der Lage. Eine Gewähr oder gar Haftung für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit der Informationen wird jedoch nicht übernommen. Der Planung technischer Maßnahmen sollte in jedem Fall der Datenpool offizieller Einrichtungen zur Überwachung der Sonnenaktivität zugrunde gelegt werden.

Aktualisierung des Weltraumwetters: bei besonderen Ereignissen jederzeit, sonst Mi, 19.01. gegen 17 h


Hier noch ein Tipp zur Selbstabschätzung der Polarlichtchancen:

Die genaue Entwicklung eines geomagnetischen Sturms und damit die Chancen der Sichtbarkeit von Polarlichtern läßt sich nur kurzfristig bestimmen, weil sich die konkreten Bedingungen auch während eines solchen Sturms meist von Minute zu Minute verändern. Aus diesem Grund sind Polarlichter auch immer in Bewegung und erscheinen wie kosmische Gewebe aus waberndem Licht.

Eine wichtige Hilfestellung dafür, ob gerade in demselben Moment, in dem Sie sie diese Zeilen lesen, günstige Voraussetzungen für Polarlicht bestehen, bietet die nachfolgende Grafik zum Verhalten des Sonnenwinds und des aktuellen Erdmagnetfelds:

Sonnenwind und Magnetfeld

Das Diagramm zeigt die wichtigsten Größen zur Beurteilung der aktuellen Polarlichtchancen auf einen Blick: - 1. Die Geschwindigkeit des Sonnenwinds (horizontale Achse), - 2. Die Ausrichtung des IMF (vertikale Achse) und - 3. Die Teilchendichte des Sonnenwinds (Farbskala), die auch in der Pfeilspitze angezeigt wird. - Je weiter diese nach rechts unten ins rote Feld weist, desto größer ist die Chance für Polarlicht. Das Diagramm wird alle 10 Minuten aktualisiert!

Für weitere aktuelle Informationen empfehlen wir die Polarlichtseite von naturgewalten.de und das Polarlichtforum des Arbeitskreises Meteore (AKM). Dort wird sofort gemeldet, wenn irgendwo jemand eine Beobachtung macht.


Und hier das irdische Nachtwetter

Update 19.01., 03 Uhr MEZ: Die folgende Satellitenbild-Analyse baut ausnahmsweise auf dem aktuellsten MSG-Bild auf, das wir an dieser Stelle aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen dürfen. - Es zeigt, dass sich der wolkenfreie Streifen vom späten Abend erwartungsgemäß nach Osten bewegt hat. Aktuell ist der Himmel von der westlichen Ostsee über Mecklenburg und Sachsen-Anhalt hinweg bis ins zentrale und östliche Thüringen nahezu sternklar. Im Süden hat sich der wolkenarme Streifen allerdings schon wieder nahezu geschlossen, in Bayern ist davon nur noch ein etwa 20 bis 30 Kilometer schmaler Korridor mit geringer Bewölkung übrig, der sich von Nord nach Süd bis ins Allgäu erstreckt.

Östlich dieser Aufklarungszone fällt derzeit vor allem in Brandenburg noch etwas Regen und Schneeregen, der aber weiter abklingt und in den Frühstunden klart der Himmel dann auch von Vorpommern bis nach Sachsen auf. Westlich der wolkenarmen Zone sind dagegen teils heftige Schneeschauer unterwegs und diese breiten sich vor allem im mittleren Deutschland rasch weiter ins südliche Niedersachsen, nach Thüringen und Nordbayern aus, wo der "Schönwetterstreifen" ostwärts abzieht. Im Norden kommt die Schauerzone langsamer voran, so dass es in den Gebieten nordöstlich der Elbe zunächst noch trocken bleibt. Hier ziehen allerdings dennoch Wolken auf und beenden die klare Himmelssicht. - Gegen 6 Uhr erstreckt sich der wolkenarme Streifen voraussichtlich von Vorpommern über das westliche Brandenburg hinweg nach Westsachsen. Dabei wird er allerdings noch etwas schmaler, denn von Westen her drücken die neuen Wolken nach.


Jürgen Vollmer


WETTERLAGE:

Ein Tiefausläufer liegt anfangs noch mit Regen und Schnee über dem Südosten Deutschlands. Er zieht in der Nacht ostwärts ab. Ihm folgt nach einer schmalen Aufklarungszone von Westen her wolkenreiche und kalte Meeresluft, in die zahlreiche Schauer eingelagert sind. Dazwischen gibt es dann nur noch kleine Wolkenlücken.


Das Nachtwetter für Deutschland im Bild:


Nordwesten


Nordosten

Wettersymbol

Wettersymbol

ab und zu aufklarend, sonst
Schneeregen- + Graupelschauer
Min +2 bis 0°

erst Regen, später zwischen
Schauern auch Wolkenlücken
Min +2 bis 0°


Westen


Mitte


Osten

Wettersymbol

Wettersymbol

Wettersymbol

ab und zu aufklarend, sonst
Schneeregen- + Graupelschauer
Min +2 bis 0°

ab und zu aufklarend, sonst
Schneeregen- + Graupelschauer
Min +1 bis -1°

Schauer, teils Regen, teils
Schnee, später Wolkenlücken
Min +2 bis -1°


Südwesten


Südosten

Wettersymbol

Wettersymbol

Schauer, zunehmend Schnee
später auch Wolkenlücken
Min +2 bis -1°

Regen, später Schnee, erst
zum Morgen auch Aufklarungen
Min +1 bis -2°

Nacht zum Mittwoch: - SO Regen und Schnee, sonst Schauer, nur kurzzeitig aufklarend

Anfangs liegt noch ein ausgedehntes Niederschlagsggebiet vor allem über dem Osten Deutschlands. Dabei fällt zeitweise Regen, der aber zunehmend in Schneeregen oder Schnee übergeht. In höheren Lagen schneit es teils kräftig. Erst in der zweiten Nachthälfte ziehen die Wolken ostwärts ab und es gibt vorübergehend auch mal größere Wolkenlücken, - für länger als 1 bis 2 Stunden wird es allerdings nicht aufklaren. Später muss dann noch mit einzelnen Schneeschauern gerechnet werden, so dass für Aufklarungen in den Frühstunden wohl nur noch im Osten Platz ist, wo der Aufklarungsstreifen dann gerade erst ankommt. ACHTUNG: Vor allem in höheren Lagen muss mit teils erheblicher Glätte durch Schnee und Eis gerechnet werden!

In den westlichen Gebieten ziehen dagegen wieder teils kräftige Schnee- oder Graupelschauer auf mit Gefahr von erheblicher Straßenglätte! - Diese Zone mit wechselhaftem Schauerwetter verlagert sich im Lauf der Nacht südostwärts in die Gebiete hinein, in denen die Wolkendecke vorher aufgerissen ist. Wolkenauflockerungen sind anschließend nur noch von kurzer Dauer. Die besten Chancen für zumindest zeitweise klare Abschnitte gibt es in der zweiten Nachthälfte in einem schmalen Streifen von der Ostsee bis nach Schwaben und ins Allgäu. - Alles in Allem gehört also schon Glück dazu, die passenden Phasen mit klarer Himmelssicht genau dann zu ergattern, wenn das himmlische Spektakel losgeht!

Trend für die Nacht zum Donnerstag:

Im Süden und Osten anfangs noch teils klar, nach Mitternacht, wie zuvor schon im Westen, Eintrübung und aufkommender Schneefall, der im Westen dann bereits wieder in Regen übergeht!


Schweiz und Österreich

Zunächst stark bewölkt und in der Schweiz und im westlichen Österreich verbreitet regnerisch, Schneefallgrenze in der Nordwestsschweiz allmählich bis in Talnähe, in Österreich zunächst auf etwa 600 Meter, später auch hier bis in die Täler absinkend. Im Lauf der Nacht breiten sich die Niederschläge auch auf den Osten Österreichs aus, wo es aber auch zuvor schon viele Wolken hat. - In der Schweiz gibt es dann zwar kurze Auflockerungen, längere Aufklarungen sind aber nicht zu erwarten und bald doch folgen einige noch Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer. - Alles in Allem: Leider sehr schlechte Voraussetzungen, um etwaige Polarlichter sehen zu können!


Dieser Bericht wurde am Mittwoch, den 19.01.05 um 03 Uhr teilaktualisiert (Sat-Analyse)
nächste Aktualisierung: am Mi, den 19.01.05 gegen 17 Uhr



Tipps:

Wer klaren Himmel hat, sollte die Informationen zum Sonnenwind und damit zur potenziellen Polarlichtaktivität verfolgen. Um hierbei immer Up-To-Date zu bleiben, empfiehlt sich der gelegentliche Besuch des Polarlichtforums des AKM. Werden dort nach Materieauswürfen auf der Sonne Polarlichtbeobachtungen gemeldet, sollte man sich ein dunkles Plätzchen ohne störendes Licht suchen und den Nordhimmel im Auge behalten: Zumindest zeitweise könnte dann Polarlicht aufglimmen. Zu sehen ist mit etwas Glück eine deutliche Aufhellung des Nordhimmels, wobei meist ein rötlicher Schimmer, womöglich mit Strahlen und Beamern erkannt werden kann, der sich in Form und Intensität langsam verändert. - Für weitergehende Informationen zum Thema Polarlicht beachten sie bitte auch unsere Direktlinks zu Polarlichtseiten in der Navigationsleiste links unter "Weltraumwetter" ...


Vorangegangene Weltraumwetterberichte zum aktuellen geomagnetischen Sturm:


17.01.05: Polarlichtwetter vom 17.01.05 - Geomagnetischer Sturm in Gang - Neuer X-Class-Flare
16.01.05: Polarlichtwetter vom 16.01.05 - Geomagnetischer Sturm braut sich zusammen

***

mit freundlicher Unterstützung der meteomedia ag, Gais - CH


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