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Mi, 13.12.06, 19 Uhr: Nach X-Class-Flare auf der Sonne ab Donnerstag früh gute Polarlichtchancen
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Nach X-Class-Flare gute Polarlichtchancen

X-Flare am 13.12.2006


X-Flare auf der Sonne am 13.12.2006 - © © by Space Environment Center

X-Class-Flare auf der Sonne: Gut zu sehen ist der grelle Lichtblitz des visualisierten Röntgen-Ausbruchs von Mittwoch früh. Da mit dem Ausbruch sehr wahrscheinlich auch ein erdgerichteter Coronaler Massenauswurf, ein so genannter CME (=cornal mass ejection) verbunden war, stehen die Chancen auf Polarlichter für die kommenden Nächte recht gut.


Polarlichtbilder nicht nur aus Mitteleuropas finden Sie in der Polarlichtgalerie von www.polarlichter.com


WELTRAUMWETTERBERICHT

Donnerstag früh geringe, Nacht zum Freitag gute Polarlichchancen!

Solarer Röntgenstatus: Röntgenaktivität
Geomagnetisches Feld: Geomagnetischer Status


Stand 13.12.06,19:00 Uhr MESZ: Noch steht die genaue Geschwindigkeit der bei dem großen Plasmaausbruch auf der Sonne Mittwoch früh von der Sonne weggeschleuderten Teilchenwolke nicht fest, nach ersten Schätzungen scheint eine Auswurfgeschwindigkeit von deutlich mehr als 1.200 km/s aber recht wahrscheinlich, so dass der erdgerichtete Teil der Schockwelle des Ausbruchs voraussichtlich schon nach 24 bis 36 Stunden bei der Erde eintreffen könnte. Das bedeutet, dass sie irgendwann zwischen frühestenfalls Donnerstag früh 04 Uhr MEZ und Donnerstagabend ins Erdmagnetfeld einschlagen und hier einen geomagnetischen Sturm auslösen dürfte. Die Folge wären Polarlichter bis in mittlere geografische Breiten, über Europa möglicherweise bis über den Alpenraum.


Monitor des Röntgen-Ausbruchs vom 13.12. auf der Sonne


Monitor des solaren Röntgen-Ausbruchs vom 13.12.2006 - © by n3kl.org

Dieser NOAA-Röntgen-Monitor zeigt den Verlauf der solaren Röntgenaktivität der vergangenen Tage. Zunächst sind nur vergleichsweise schwache Röntgenausbrüche bis ins so genannte "C-Class-Niveau" zu erkennen, erst Mittwoch früh erfolgte dann der steile Anstieg der Kurve bis weit ins X-Class-Niveau.

Die Skala ist übrigens logarithmisch aufgebaut und gibt die Stärke der Röntgenstrahlung in Watt pro Quadratmeter an. Rechts ist die Klassifizierung durch die aufsteigende, jeweils noch in die Ziffern 1 bis 10 unterteilte Buchstabenfolge A, B, C, M und X bezeichnet. Dabei entspricht jeder Klassenwechsel dem 10-fachen Energiebetrag des vorangegangenen, ein X1-Class-Flare ist also 10 mal so stark, wie ein M1-Class-Flare. Übersteigt ein Ausbruch den X10-Betrag, so spricht man von einem Megaflare ohne dass der zugehörigen Mega-Class ein neuer Buchstaben zugeordnet wird.

Bei entsprechenden Parametern des Sonnenwindes (Substürme) können Polarlichter bis in mittlere geografische Breiten auftreten. In Zusammenhang mit dem hier abgebildeten Röntgen-Flare zeichnen sich ab Donnerstag früh gute Chancen für in Mitteleuropa sichtbare Polarlichter ab!

Die Aussichten: Die Schockfront des X-Class-Flares von Mittwoch früh könnte die Erde ab Donnerstag früh, 4 Uhr MEZ erreichen, so dass dann Polarlichter möglich sind. Aber auch wenn die Schockfront erst im Lauf des Donnerstags eintreffen sollte, dürfte die Energie, mit der sie auf das Erdmagnetfeld trifft, ausreichend sein, um auch noch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von Mitteleuropa aus sichtbare Polarlichter zu produzieren.

Auch besteht noch ein paar Tage lang die Chance weiterer Plasmaausbrüche aus der ursächlichen Sonnenfleckengruppe, die ihrerseits weitere, erdgerichtete CMEs produzieren könnten. Auf jeden Fall lohnt es sich, das Geschehen der kommenden Tage und Nächte im Auge zu behalten.

Hinweis: Dieser Weltraumwetterbericht von Jürgen Vollmer wurde am 13.12.2006, um 19:00 h MEZ verfasst. - Die Aussagen beruhen auf fundierten Amateur-Interpretationen der Lage. Eine Gewähr oder gar Haftung für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit der Informationen wird jedoch nicht übernommen. Der Planung technischer Maßnahmen sollte in jedem Fall der Datenpool offizieller Einrichtungen zur Überwachung der Sonnenaktivität zugrunde gelegt werden.

Updates des Weltraumwetters: bei neuen polarlichtrelevanten Erkenntnissen


Hier noch ein Tipp zur Selbstabschätzung der Polarlichtchancen:

Die genaue Entwicklung eines geomagnetischen Sturms und damit die Chancen der Sichtbarkeit von Polarlichtern läßt sich nur kurzfristig bestimmen, weil sich die konkreten Bedingungen auch während eines solchen Sturms meist von Minute zu Minute verändern. Aus diesem Grund sind Polarlichter auch immer in Bewegung und erscheinen wie kosmische Gewebe aus waberndem Licht.

Eine wichtige Hilfestellung dafür, ob gerade in demselben Moment, in dem Sie sie diese Zeilen lesen, günstige Voraussetzungen für Polarlicht bestehen, bietet die nachfolgende Grafik zum Verhalten des Sonnenwinds und des aktuellen Erdmagnetfelds:

Sonnenwind und Magnetfeld

Das Diagramm zeigt die wichtigsten Größen zur Beurteilung der aktuellen Polarlichtchancen auf einen Blick: - 1. Die Geschwindigkeit des Sonnenwinds (horizontale Achse), - 2. Die Ausrichtung des IMF (vertikale Achse) und - 3. Die Teilchendichte des Sonnenwinds (Farbskala), die auch in der Pfeilspitze angezeigt wird. - Je weiter diese nach rechts unten ins rote Feld weist, desto größer ist die Chance für Polarlicht. Das Diagramm wird alle 10 Minuten aktualisiert!

Für weitere aktuelle Informationen empfehlen wir die Polarlichtseite von naturgewalten.de und das Polarlichtforum des Arbeitskreises Meteore (AKM). Dort wird sofort gemeldet, wenn irgendwo jemand eine Beobachtung macht.



UND HIER DAS IRDISCHE WETTER


Die Wolken über Europa

Noaa-Satellitenbild Europa

Für volle Auflösung (ca. 2500 x 4500 px) bitte ins Bild oder hier klicken!
Copyright 2006 RSGB, University of Bern and NOAA

Zu sehen ist die aktuelle Wolkenverteilung über Europa in hoher Auflösung. Das Bild wird alle 2-3 Stunden aktualisiert.


WETTERLAGE für die Nacht zum 14.12.06:

Etwa südlich der Mainlinie wird die Nacht sternklar oder nur gering bewölkt, doch bilden sich in den Tälern teils dichte Dunst- und Nebelfelder. In höheren Berglagen herrschen gute Himmelssichten. Nach Norden hin trüben dagegen dichte Wolken den Himmelsblick und vor allem nach Nordosten hin fällt noch zeitweise etwas Regen. Sonst lockern sich die Wolken von Westen her zwar zögernd ein wenig auf, doch besteht in Aufklarungszonen die Gefahr von Nebelbildung, so dass nur wenig Hoffnung auf wirklich freie Himmelssicht in den Frühstunden besteht.


Das Nachtwetter für Deutschland im Bild:


Nordwesten


Nordosten

Wettersymbol

Wettersymbol

meist stark bewölkt
kaum Aufklarungen
Min 8 bis 5°

bewölkt, etwas Regen
kaum Auflockerungen
Min 8 bis 6°


Westen


Mitte


Osten

Wettersymbol

Wettersymbol

Wettersymbol

meist dicht bewölkt
vereinzelt Lücken
Min 7 bis 4°

meist dicht bewölkt
vereinzelt Lücken
Min 7 bis 4°

trüb und vereinzelt
noch etwas Regen
Min 8 bis 6°


Südwesten


Südosten

Wettersymbol

Wettersymbol

nur leicht bewölkt
aber örtlich Nebel
Min 3 bis -1°

nur leicht bewölkt
aber örtlich Nebel
Min 1 bis -3°

Weiterer Trend:

Die Nacht zum Freitag bringt im Süden und in der Mitte erneut klaren Sternenhimmel im Bergland und Nebelgefahr in den Tälern. Im Norden ist es wolkiger und in Küstennähe dominiert dichtes Gewölk.


Schweiz und Österreich

In den höheren Lagen der Berge herrschen bei wolkenlosem Himmel hervorragende Beobachtungsbedingungen, in den Tälern bilden sich dichte Nebel und Hochnebelfelder.

Der weitere Trend: Weiterhin gute Himmelssichten in den Bergen und trübe Aussichten für die Tallagen.


Dieser Bericht wurde am Mittwoch, den 13.12.06 um 19 Uhr ausgegeben
nächste Aktualisierung: im Falle neuer Erkenntnisse jederzeit


Tipps:

Wer klaren Himmel hat, sollte die Informationen zum Sonnenwind und damit zur potenziellen Polarlichtaktivität verfolgen. Um hierbei immer Up-To-Date zu bleiben, empfiehlt sich der gelegentliche Besuch des Polarlichtforums des AKM. Werden dort nach Materieauswürfen auf der Sonne Polarlichtbeobachtungen gemeldet, sollte man sich ein dunkles Plätzchen ohne störendes Licht suchen und den Nordhimmel im Auge behalten: Zumindest zeitweise könnte dann Polarlicht aufglimmen. Zu sehen ist mit etwas Glück eine deutliche Aufhellung des Nordhimmels, wobei meist ein rötlicher Schimmer, womöglich mit Strahlen und Beamern erkannt werden kann, der sich in Form und Intensität langsam verändert. - Für weitergehende Informationen zum Thema Polarlicht beachten sie bitte auch unsere Direktlinks zu Polarlichtseiten in der Navigationsleiste links unter "Weltraumwetter" ...


Bisherige Weltraumwetterberichte zu diesem Ereignis:

13.12.06: Polarlichtwetter 13.12.06, 19 h - X-Class-Flare sorgt für gute PL-Chancen

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